Keine EU-Mitgliedschaft durch die Hintertür

20151028-SYK_Homepage
Die Briten haben abgestimmt: Mehrheit für den Austritt aus der EU

Das Vereinigte Königreich hat sich per Referendum am 23. Juni 2016 für einen Austritt aus der Europäischen Union ausgesprochen. Ich bedauere das Nein zutiefst, aber das demokratische Votum der Briten ist zu respektieren. Für das Europäische Einigungsprojekt ist dieser Ausgang des Referendums ein historischer Moment, der die Europäische Union zweifellos schwächt.

Europa darf jetzt jedoch nicht in eine Schockstarre verfallen. Stattdessen müssen sowohl in allen EU-Mitgliedstaaten als auch in den europäischen Institutionen gemeinsam die Lehren aus dem britischen Referendum gezogen werden. Vor allem müssen wir auf die Bürgerinnen und Bürger zugehen, ihre Fragen und Bedenken aufnehmen und zugleich Wege aufzeigen, um die Europäische Union, dieses einzigartige Projekt für Frieden und Stabilität, zu stärken.

Durch den Brexit ist David Cameron vom Premierminister zum Zauberlehrling geworden. Die europakritischen Geister, die er als Vorsitzender der Tories rief, ist er nicht mehr losgeworden. Sein jahrelanges Herumlavieren in Sachen Europa war letztlich Wasser auf die Mühlen von UKIP und Co. Dem und den unglaublichen Lügengeschichten und Halbwahrheiten der Kampagne der Europagegner konnten die vielen engagierten proeuropäischen Briten in den letzten Monaten letztendlich nichts entgegensetzen.

Die Europäische Union und Großbritannien müssen nun Austrittsverhandlungen führen und die Details der Trennung Großbritanniens von der EU vereinbaren. Die kommenden Scheidungsverhandlungen werden ein langwieriger und herausfordernder Prozess, da es hierfür bisher keine Blaupause gibt. Klar ist jedoch, es kann und darf keine EU-Mitgliedschaft Großbritanniens durch die Hintertür geben. I’m very sad, but it’s time to say goodbye.